Das Manifest 2010
der
Philosophie lebender Systeme

 Brief an Hans-Peter Dürr

 Reiki-Hände und andere Kurzgeschichten von Rudi Zimmerman

Der Übermensch
Der Übermensch existiert in zweierlei Hinsicht.
Hier der Aufsatz

Kurzgeschichten

A
In der Berliner U-Bahn

U-Bahn-Esser

Die nette Motzverkäferin

Damenwahl

Die spitzen Schuhe

B
Im menschlichen Körper

Die tierischen Energiespeicher

Die Post des Körpers

C
Biograhisches

Der Auftritt

Der Maikäfer

D
Zur Zivilisation

Die Bedeutung des Nuckels

 

Offener Brief an Hans-Peter Dürr, Kernphysiker und
Denker eines neuen Weltbilds

Sehr verehrter Herr Prof. Dürr,

neulich hab eich Ihrem Vortrag in der Urania beigewohnt, inzwischen habe ich Ihr Buch "Warum es ums Ganze geht" gelesen.

Im Großen und Ganzen bewundere ich nicht nur Ihren Impetus, sondern Ihre Aussage, möchte mich jedoch nicht mit Lobhudelei aufhalten, sondern gleich zu meiner kritischen Frage kommen. Die Grundlage der Materie sei Immaterielles – dem stimmte ich so weit zu. Was mich allerdings (als Neurologe, Psychoanalytiker und Philosoph) wundert, ist, dass Sie praktisch das Immaterielle dem Geistigen gleichsetzen. Ich würde die Begriffe so lassen und betrachte das Geistige zwar auch immateriell, aber es ist nach meiner Ansicht nicht alles Immaterielle Geistiges – aber das ist wohl mehr oder weniger eine Frage der Definition. Ebenso ist es wohl bei der Definition von Information, die bei mir erst da beginnt, wo ein Sender und ein Empfänger vorhanden ist, also bei dem Austausch von Nachrichten. Hierbei verstehe ich unter Information den Inhalt einer Sendung (Botschaft), nicht die Menge von Bits. Das Geistige benötigt stets einen materiellen Datenträger, wenn es gespeichert werden soll (Z.B. Im genetischen Code, im Hirn oder in einem Buch) oder wenn es transportiert werden soll. Als Nichtmathematiker kann ich der "Informationstheorie", die sich nur mit der Menge von Daten befasst, nicht viel abgewinnen.

Nun sagen Sie, die Form war vor der Materie da. Ihre Beschreibung des alten Denkens als Apfelgreifdenken oder Überlebensdenken möchte ich bei der Gelegenheit erweitern: Es ist nicht nur die Form des Apfels oder der Banane, sondern auch die Form des Feindes, deren Erkennen überlebenswichtig ist und vor allem die Form von Objekten der Außenwelt, an denen ich mich verletzen könnte, die mir wehtun könnten. Alles das ist natürlich das Überlebensdenken, wie Sie ja auch sagen. Die Form von Objekten ist jedoch nicht objektiv vorhanden und war auch nicht vor der Materie da, sondern zusammen mit ihr, aber das Entscheidende, wo ich Ihnen widersprechen möchte, ist, dass die Form eine reine Konstruktion unseres menschlichen Denkens ist. Form ist objektiv gar nicht vorhanden, sondern entsteht als Bild in unserem Kopf, mit Hilfe der Leistung unseres materiellen Gehirns. Hier habe ich allerdings eine andere Auffassung als beispielsweise Metzinger, der die elektrischen Nervenimpulse der Großhirnrinde als das einzig vorhandene ansieht und das Geistige verleugnet. Nach meiner Auffassung ist es eine Funktion des ICHs, diese elektrischen Nervenimpulse des Hirns (hier der Großhirnrinde) in Bilder oder in Töne oder in Gerüche umzuwandeln, je nachdem, an welcher Stelle des Hirns diese Nervenreize auftreten.

Ich möchte also sagen, dass zwar das Immaterielle das Primäre ist und das Materielle sich als eine Art Kondensation daraus ergebt, dass aber dieses Materielle Voraussetzung dafür ist, dass der Mensch dieses in eine Form übersetzt, Geistiges daraus konstruiert, und Information zum Zwecke ihres Austauschs mit anderen Menschen schafft. Hierfür ist übrigens wieder ein System höherer Ordnung erforderlich, nämlich die menschliche Gemeinschaft.

So trenne ich in meiner Philosophie unterschiedliche Ordnungshöhen von System (nichtlebenden und lebenden). Die unterste bekannte Ordnungshöhe sind die subatomaren Teilchen, die immateriell sind. Auf der übergeordneten Ordnungshöhe handelt es sich dann bei den entstehenden Holons um Atome und Moleküle. Finden sich Massen von Atomen/Molekülen zu Einheiten (Holons) zusammen, entsteht beispielsweise aus Wassermolekülen Wasser und aus anderen viele andere Objekte, deren Bewegungen (Verhalten) mit den bekannten physikalischen Gesetzen beschreibbar ist. Die Ordnungshöhe von Menschen (Individuen) ist vergleichbar mit der von Molekülen. Finden sich Massen von Menschen zusammen, bilden diese Gesellschaften, Staaten, Nationen usw., deren Verhalten dann ebenfalls mittels einfacher "Gesetze" beschreibbar ist. Auf dieser höheren Ordnungshöhe manifestieren sich jedoch wie im Anorganischen neue Eigenschaften. So ist der Mensch frei in seinen Entscheidungen, wie beispielsweise ein Wassermolekül (wenn dieses "entscheiden" könnte), aber auf die lebenden Systeme höherer Ordnung (Staaten), deren Teil (Element) das Individuum ist, hat das keinen Einfluss, weil staatliche Entscheidungen statistische Mittelungen sind – wie eben das Verhalten des Wassers eine Mittelung der freien Wassermoleküle sind, aus denen es sich zusammensetzt. Das Verhalten dieser übergeordneten Holons (Arthur Koestler) ist übrigens weit primitiver als die der Individuen – Wasser macht nichts weiter, als bergab zu fließen und Staaten nichts anderes als Kriege zu führen (und Vorbereitungen dafür zu treffen).

Nun habe ich Ihnen damit einen zentrales Anliegen meiner Philosophie geschildert, die ich seit 10 Jahren entwickle und im Internet verbreite.

Mit Ihnen konform gehe ich in der Überzeugung, dass Leben ein labiler Zustand ist. Dies zeigt sich darin, dass die Überlebensaktivitäten (die Nahrungs- und Wasseraufnahme) der Aufrechterhaltung des Inneren Milieus (=Zusammensetzung des Körperwassers) dienen. Für diese hat der Organismus Sollwerte gespeichert, die er ständig mit den Istwerten vergleicht. Leben ist der ständige Versuch des Körpers, diese Istwerte zu erreichen. Die Nahrungsaufnahme wird immer komplizierter: früher musste ich nur die Banane greifen, die am Baum hing, auf dem ich lebte. Inzwischen hat die Zivilisation einen gewaltigen Apparat aufgebaut, der die Banane in Südamerika pflückt und sie in den Supermarkt nebenan transportiert, wo ich sie mit dem Geld kaufe, das ich durch irgendeine völlig anders (als mein damaliger Pflückakt) aussehende Arbeit erwerbe. Sie nennen das Energiesklaven, ich spreche von Effektoren, einem aus der Kybernetik entnommenen Begriff. Hans Hass spricht von zusätzlichen Organen.

Ich bin wie Sie der Ansicht, dass sich das Wahre immer durchsetzt, so auch meine Philosophie. Deshalb mache ich keine öffentliche Werbung, sondern such nur den Dialog. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg, den Sie allerdings aus dem gleichen Grund auch ohne meinen Wunsch weiterhin haben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Rudi Zimmerman

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Nachdruck und Verbreitung, auch in Auszügen, mit welchen Medien auch immer, nur mit Genehmigung des Verlags Philosophie des dritten Jahrtausends, Spinozastr. 15, 12163 Berlin

andere Internetseiten, die sich mit der Philosophie lebender Systeme beschäftigen:

Philosophie lebender Systeme

 Lebende Systeme

Rudi Zimmerman

System Mensch

Philosoph Rudi Zimmerman

System Erde

Die Datentransformation

 

weitere Aufsätze Rudi Zimmermans im Internet

Übersicht über das Anliegen der Philosophie lebender Systeme.

Rede an die Menschen (2008)

Das Gewissen des psychisch Gesunden, die natürliche Schuldreaktion
Das Gewissen ist angeboren und nicht anerzogen

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NEU: Der Anfang der Menschen und seine Vertreibung aus dem Paradies

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Rudi Zimmerman
Gesellschaftsphilosoph

Biologisch besteht die Erdbevölkerung aus Horden schwer bewaffneter Affen. Kann die Evolution des Geistes diese zu einer Menschheit einen?

Mit dieser Frage beschäftigt sich die Philosophie lebender Systeme im letzten Buch:

Zivilisation als Fortsetzung der Evolution.
Die Entwicklung der Erdbevölkerung zum System Menschheit.

ISBN 978-3000247019

 

Hier können Sie in meinen Büchern googeln:

Das System Mensch

Zivilisationstheorie

Hier gehts zu meinen clips bei
youtube:

Die offene Begrenzung als strukturelles Wesensmerkmal eines Lebenden Systems

Die Bedeutung der positiven Rückkopplung für die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft

 Die Beziehungen der Menschen beschrieben als Dominator-Effektor-Beziehungen

Beginn der Zivilisation
1. Sesshaftigkeit

Beginn der Zivilisation
2. Religion

 

Hier gehts zu einem Aufsatz über das Geistige, nämlich die Information und ihre Übermittlung. Die Informationstheorie der PhilS

Aufsätze Zimmermans zur hormonellen Verhaltenssteuerung des Menschen:

Der Penisreflex

Die Sexualität

Der Brustneid

aktuell:
Der chinesische Begriff der harmonischen Gesellschaft. Eine Stellungnahme dazu von Rudi Zimmerman