Das Manifest 2010
der
Philosophie lebender Systeme

 Die Revolution des Individuums

 Reiki-Hände und andere Kurzgeschichten von Rudi Zimmerman

Der Übermensch
Der Übermensch existiert in zweierlei Hinsicht.
Hier der Aufsatz

Kurzgeschichten

A
In der Berliner U-Bahn

U-Bahn-Esser

Die nette Motzverkäferin

Damenwahl

Die spitzen Schuhe

B
Im menschlichen Körper

Die tierischen Energiespeicher

Die Post des Körpers

C
Biograhisches

Der Auftritt

Der Maikäfer

D
Zur Zivilisation

Die Bedeutung des Nuckels

 

Die “Revolutionen” des Individuums
Eine Stellungnahme aus Sicht der PhilS

1.
Die allen gemeinsame Idee einer Veränderung des kranken Inneren des Systems Mensch

In den letzten Jahren kann eine Fülle alternativer Vorstellungen zur zukünftigen Entwicklung der Weltgesellschaft registriert werden, die nicht überschaubar ist, so dass hier nur beispielhaft dazu Stellung genommen werden kann. Ich greife dabei die Buchveröffentlichungen von Lutz von Werder und Lutz von Grünhagen heraus, die von spiritueller Revolution bzw. von psychischer Revolution sprechen.

Gemeinsam ist beiden Autoren und den vielen anderen die Vorstellung, dass die Welt sich nur ändern könne, dass das menschliche Individuum eine innere Veränderung vollziehe. Der Mensch im Staat sei zum Herdentier degeneriert, dessen Verhalten durch finanzielle Zügel in Form von Entlohnung für erwünschte Tätigkeiten ("Arbeit") und Zinszahlungen durch Vorfinanzierung von Wunscherfüllungen gesteuert werde. Schon diese Darstellung der Gegenwartssituation ist jedoch eine Interpretation der Philosophie lebender Systeme, was einen Mangel der veröffentlichten Texte aufzeigt: Die Situation der Menschen wird als eine von der Natur und dem Menschsein entfremdete geschildert, ohne dies so bezeichnet wird und ohne die Ursachen dieser unmenschlichen Behandlung zu benennen.

2. Lutz von Grünhagen:
Die kranke Gesellschaft steht vor dem kollektiven Selbstmord

Lutz von Grünhagen nennt das Beherrschenwollen als Ursache und diagnostiziert die Gesellschaft, deren Mitglieder einander beherrschen wollen, als Krank. Sie strebe dem kollektiven Selbstmord durch die Erzeugung einer lebensfeindlichen Umwelt entgegen. Beide Enden der Analyse sind dabei völlig einsichtig und finden die Zustimmung der Philosophie lebender Systeme, aber der Zusammenhang bleibt ungeklärt: auf welche Weise führt die gegenseitige Unterdrückung der Menschen zur Umweltkatastrophe und wie soll diese verhindert werden durch die volle Entfaltung der Entwicklungsmöglichkeiten jeden Individuums? Denn dazu würde auch die ungezügelte Befriedigung seines Geschlechtstriebs mit der Folge weiteren Bevölkerungswachstums und des ständig steigenden Nahrungsmittelbedarfs gehören, dessen Produktion die Erde naturgesetzlich irgendwann überlasten muss. Nach von Grünhagen reiche die Einsicht, dass die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten Aller Allen nützt, aus, um die psychische Revolution im Einzelnen zu vollziehen

3. Lutz von Werder
Die Vernetzung der Namenlosen (“Multitude”) ist mächtiger als die
“die Herren der Apokalypse”

Lutz von Werder offeriert die "Herren der Apokalypse" (früher wurde das wohl mal als "Establishment" bezeichnet) als die Vertreter des "Bösen", denen er die "Multitude" als Verkörperung des "Guten" entgegenstellt. Letzteres bezeichnet die Mehrheit der Namenlosen als handelndes Subjekt. Nicht Einsicht der Einzelnen, sondern die spirituelle Erfahrung des Einsseins des Individuums mit seinen Mitmenschen, mit allen Lebewesen und mit dem Kosmos sei der Weg, das Individuum von Außensteuerung zu befreien und eine innengeleitete Existenz zu beginnen. Er verweist auf diverse Gruppen und Schulen, die derartige Angebote machen und auf deren Vernetzungsmöglichkeiten im Internet. Auch hier kann man grundsätzlich allem zustimmen, aber einwenden, dass sich die unterschiedlichen Gruppen im Internet nicht mit ihrer Konkurrenz vernetzen, sondern dass sie sich im Gegenteil um die Kundschaft streiten, von deren Kursgebühren sie leben. Wie die Macht des Geldes durch Meditation und andere Erlebnismethoden abgeschafft werden soll und die Auferstehung der "Multitude" die gegenwärtige Finanzherrschaft ablösen soll, wird auch hier nicht deutlich. Die vielen kleinen ökologischen Solidargemeinschaften könnten sich zwar sich selbst versorgen, ihre Mitglieder müssten jedoch entweder auf Importe aus anderen Regionen verzichten oder sich der Herrschaft des globalen Warenaustauschs und damit der Herrschaft des Finanzkapitals unterwerfen

4. Die Philosophie lebender Systeme:
Der Mensch ist einerseits Subjekt (autonomes lebendes System)  und
andererseits Objekt des Systems Staat, er ist “Effektor” des Staats

Die Philosophie lebender Systeme offeriert eine neue Sichtweise: sie betrachtet nicht nur das Individuum (und die Zelle als Grundbaustein des Lebens) als ein lebendes System, sondern auch menschliche Gesellschaften, wie Staaten, Religionsgemeinschaften, global tätige Firmen usw., selbst die bürgerliche Ehe (Zweiergemeinschaft) wird als ein lebendes System betrachtet. Jedes lebende System handelt automom unter dem inneren Druck zweier Kräfte, die "Selbsterhaltung" und "Selbstentfaltung" bezeichnet werden. Seine Handlungsweisen werden aus dem Zusammenwirken dieser beiden inneren Kräfte erklärt, wie sich die Bewegungen nichtlebender Systeme (stark vereinfacht) aus dem Zusammenwirken einer inneren (Trägheit) und einer äußeren Kraft (Gravitation) erklären lassen. Selbsterhaltung hat das Ziel, die Weiterexistenz des Systems zu sichern und arbeitet mit Hilfe von Regelkreisen mit negativer Rückkopplung und Selbstentfaltung bezeichnet das Wachstum jedes lebenden Systems, also seine ständig wirkende Vergrößerungstendenz. Das menschliche Individuum ist nun allerdings nicht nur ein autonom handelndes lebendes System, sondern gleichzeitig ein Element verschiedener lebender Systeme höherer Ordnung, insbesondere des Staats. Aus Sicht des Staats ist es daher völlig legitim, seine lebenden Elemente (die Bürger) im Sinne seiner Erhaltung und Vergrößerung zu benutzen. Der Staat ist dabei der "Dominator", der entscheidet, wofür er welche Bürger benötigt, und die Bürger sind seine "Effektoren", die Ausführungsorgane seiner Handlungen, seine Sklaven oder Diener. Beate Lüdtke nennt dies “Nutztierhaltung” (persönliche Mitteilung). Diese sind auch zu "Organen" zusammengefasst, wie beispielsweise dem Heer oder spezieller Gesundheitsorgane (Krankenhäuser mit entsprechendem Personal) oder seiner Disziplinierungsorgane, wie Haftanstalten usw.. Im Kampf der Kulturen, der Religionsgemeinschaften und Staaten, namentlich im Krieg, sind die Individuen immer Opfer, egal ob sie dem Sieger- oder dem Verliererstaat angehören, gleichgültig ob sie Waffen tragen oder der Zivilbevölkerung angehören. Als Ursache dieser Zerteilung der Menschheit in konkurrierende oder sich bekämpfende Gesellschaften benennt die Philosophie lebender Systeme die Eigenschaften, die als neu entstehen, wenn sich kleinere Einheiten zu größeren zusammenschließen, was auch als "Emergenz" bezeichnet werden kann. Hier möchte ich beispielhaft nur die erste Eigenschaft nennen, die sich als Ergebnis des Zusammenschlusses als Eigenschaft des entstandenen lebenden Systems höherer Ordnung (Clan, Horde, Gruppe, Staat) darstellt, nämlich die Sprache. Der Mensch wird ohne Sprache (sprachlos) geboren.

5. Die Sprache als Eigenschaft der Gesellschaft und Ursache von Kriegen

Sprache ist, obwohl das Individuum dies anders erlebt und es offiziell auch stets anders dargestellt wird, keine Eigenschaft des Individuums, sondern eine Eigenschaft der menschlichen Gesellschaft, in der das Individuum aufwächst. Sprache ist Eigenschaft der Gesellschaft, der jeweiligen Sprachgemeinschaft. Das Individuum benutzt diese Sprache lediglich zum Denken und zur Kommunikation. Und da es viele Sprachen gibt, gibt es viele unterschiedliche Gemeinschaften, die nicht miteinander kommunizieren können. Und das ist der Grund, warum biologisch präformierte Gefühle und Verhaltensweisen, die genetisch verankert sind, sich auf und gegen den Mitmenschen anderer Sprach- und Denkgemeinschaft richten. Die Angst, die jedes Tier vor seinem Fressfeind hat und die sein Überleben sichern soll, wird dadurch auf den Mitmenschen anderer Kultur gerichtet, dessen Denken und Handeln unverständlich ist. Und Objekt der Handlungsreflexe, die aus dieser Angst biologisch folgen (Flucht oder Angriff) ist nun der kulturfremde Mitmensch. Auch die positive Wirkung meditativer Übungen, seien sie ruhend (Sitzen und Atmen) oder in Bewegung ausgeführt (bestimmte Formen des Qigong usw.), erklärt sich aus dieser negativen Wirkung der Sprache: das Erleben innerer Vorgänge, das Erspüren von Naturkräften, stellt einen nonverbalen Kontakt zur Natur her, zur inneren Natur und zur äußeren Natur, nicht nur zu deren lebenden, ja selbst zu deren nichtlebenden Systemen. Die innere Verbundenheit alles Existierenden wird nicht verbal deutlich, sondern kann nur nichtsprachlich erfahren werden.

6. Die Sexualität als Wachstumskraft jedes lebenden Systems,
auch der Art, nämlich des Systems Menschheit

Die Lösung der Gegenwartsprobleme kann auch nach Ansicht der Philosophie lebender Systeme nur verbunden sein mit dieser Erkenntnis, dass wir als Individuen Teil der Natur sind und dass die Trennung der Individuen in unterschiedliche Sprach- und Kulturgemeinschaften ein unnatürliches Kunstprodukt ist, das die beschriebenen verheerenden Folgen hat (Kriege, Konkurrenz, Vernichtung der Lebensgrundlage).

Tiefere Ursache dieses verheerenden Verhaltens menschlicher lebender Systeme ist jedoch die Wachstumskraft, die jedem lebenden System innewohnt. Das sexuelle Verhalten, das die Manifestierung der Wachstumskraft aller zweigeschlechtlich sich vermehrenden lebender Systeme darstellt, zielt auch auf die ständige Vergrößerung des Systems Menschheit und bewirkt, da die Menschheit kein konkurrierendes System hat, dass die Menschen als Nahrung benutzt (der Mensch hat seine Fressfeinde erfolgreich ausgerottet), ein ungezügeltes Ausbeuten des Systems Erde. Dieses der Menschheit übergeordnete System (auch Gaia genannt) wird das Wachstum der Menschheit in Zukunft immer stärker negativ zurückkoppeln. Das bedeutet konkret, dass Umweltkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, Tsunamis usw.) naturgesetzlich immer mehr zunehmen werden.

7. Der Mensch muss sich geistig entfalten, nicht materiell

Die Lösung kann nur bestehen in der Einschränkung der Vermehrung - also einer Steuerung der Vermehrungsrate der Menschen - einerseits und andererseits in einer Lenkung des Wachstums der Individuen vom Materiellen auf das Geistige. Jeder Mensch sollte daher – unabhängig von seinem Geldbesitz – sein materielles Wachstum (seinen Besitz von Eigentum, von materiellen Gütern) möglichst einschränken, seinen Energieverbrauch auf das Nötigte reduzieren und seine Selbstentfaltung auf geistige Weise befriedigen. Staaten und global produzierende Systeme werden in Zukunft nicht benötigt und sollten wegen ihres schädlichen Verhaltens, das auf Menschenleben und das Leben überhaupt keinerlei Rücksicht nimmt, abgeschafft werden und durch überschaubare regionale Einheiten ersetzt werden.
Das wäre - stark verkürzt – der Vorschlag der Philosophie lebender Systeme
1,2.

Geistige Zentralinstanz des Menschen ist wie bei von Werder das ICH, das sich vom Man abgrenzt und mit mit den anderen sich frei entfaltenden ICHs eine Allianz bildet.

Rudi Zimmerman
Philosoph lebender Systeme

1. Zimmerman, Rudi: Das System Mensch: Konstruktion und Kybernetik des neuen ganzen Menschen. Verlag Philosophie des dritten Jahrtausends. Berlin. 2004. ISBN:  978-3000127847

2. Zimmerman, Rudi: Zivilisation als Fortsetzung der Evolution: Die Entwicklung der Erdbevölkerung zum System Menschheit. Verlag Philosophie des dritten Jahrtausends. Berlin. 2008. ISBN-13: 978-3000247019

(Bestellung bitte nicht direkt vom Verlag, sondern über das Internet bei bod, libri, amazon, usw.)

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Nachdruck und Verbreitung, auch in Auszügen, mit welchen Medien auch immer, nur mit Genehmigung des Verlags Philosophie des dritten Jahrtausends, Spinozastr. 15, 12163 Berlin

andere Internetseiten, die sich mit der Philosophie lebender Systeme beschäftigen:

Philosophie lebender Systeme

 Lebende Systeme

Rudi Zimmerman

System Mensch

Philosoph Rudi Zimmerman

System Erde

Die Datentransformation

 

weitere Aufsätze Rudi Zimmermans im Internet

Übersicht über das Anliegen der Philosophie lebender Systeme.

Rede an die Menschen (2008)

Das Gewissen des psychisch Gesunden, die natürliche Schuldreaktion
Das Gewissen ist angeboren und nicht anerzogen

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NEU: Der Anfang der Menschen und seine Vertreibung aus dem Paradies

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Rudi Zimmerman
Gesellschaftsphilosoph

Biologisch besteht die Erdbevölkerung aus Horden schwer bewaffneter Affen. Kann die Evolution des Geistes diese zu einer Menschheit einen?

Mit dieser Frage beschäftigt sich die Philosophie lebender Systeme im letzten Buch:

Zivilisation als Fortsetzung der Evolution.
Die Entwicklung der Erdbevölkerung zum System Menschheit.

ISBN 978-3000247019

 

Hier können Sie in meinen Büchern googeln:

Das System Mensch

Zivilisationstheorie

Hier gehts zu meinen clips bei
youtube:

Die offene Begrenzung als strukturelles Wesensmerkmal eines Lebenden Systems

Die Bedeutung der positiven Rückkopplung für die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft

 Die Beziehungen der Menschen beschrieben als Dominator-Effektor-Beziehungen

Beginn der Zivilisation
1. Sesshaftigkeit

Beginn der Zivilisation
2. Religion

 

Hier gehts zu einem Aufsatz über das Geistige, nämlich die Information und ihre Übermittlung. Die Informationstheorie der PhilS

Aufsätze Zimmermans zur hormonellen Verhaltenssteuerung des Menschen:

Der Penisreflex

Die Sexualität

Der Brustneid

aktuell:
Der chinesische Begriff der harmonischen Gesellschaft. Eine Stellungnahme dazu von Rudi Zimmerman